Zur Geschichte des Freundschaftskreises Mainz-Dijon e.V.

Die Initiative zur Gründung des Freundschaftskreises Mainz-Dijon ging von dem  Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Jockel Fuchs und von dem Staatssekretär Dr. Christoph Stollenwerk, letzterer zugleich auch Präsident des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/Burgund, aus.

So geschehen im Jahre 1986. Die beiden Herren hatten festgestellt, dass es bereits viele Partnerschaf- ten zwischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz und in Burgund gab. Auch die Stadt Mainz hatte seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit Dijon. Es war jedoch keine Organisation vorhanden, die diese Partner- schaft außerhalb der offiziellen Begegnungen als bürgernahe Organisation betreute. Das sollte geändert und verbessert werden.

Jockel Fuchs schlug vor, diese Aufgabe an Dr. Walter Konrad zu übertragen, der durch seine Arbeit im Stadtrat und beim ZDF über viele gute Kontakte verfügte.

So traf sich am 18. März 1986 eine Gruppe von Interessierten, um eine Vereinsgründung vorzubereiten. Diese Gründung wurde am 16. April 1986 im Kulturheim Mainz-Weisenau durchgeführt. Als Zweck des Vereins wurde festgelegt, dass man sich für eine größere Akzeptanz der französischen Sprache in der Bevölkerung und weiterhin für den Unterricht der französischen Sprache als erste Fremdsprache ein- setzen wolle. Weiterhin sollte der neue Verein die Kontakte der Bürger aus den beiden Partnerstädten fördern und vertiefen.

Zur Unterstützung dieser Absicht begann umgehend ein Konversationszirkel. Zwei Reisen nach Dijon mit jeweils 50 Personen wurden noch in 1986 von Günther Tartter und Prof. Franz Klöfer durchgeführt. Der Seniorenchor aus Dijon wurde hier in Mainz empfangen und betreut. Hierbei verdient es eine Erwähnung, dass die Aktivitäten des Seniorenchors Dijon letztlich zur Gründung des Cercle d’Amitié Dijon-Mayence" am 28. Juni 1986 inDijon beitrugen.

Als Präsident des Freundschaftskreises wurde Dr. Walter Konrad gewählt. Geschäftsführer wurde der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Mainz Günther Tartter, der eine hervorragende Logistik mitbrachte.

Bereits im Gründungsjahr startete man mit der Organisation von Vorträgen. Ebenfalls im Jahr 1986 traf man sich zum ersten Mal zum Stammtisch, im Weinhaus Wilhelmi, wo heute noch dieses monatliche Treffen stattfindet. Ende 1986 war der Freundschaftskreis von 63 auf inzwischen knapp 100 Mitglieder angewachsen.

 

 

1987 - Tour de Bar

© Jürgen Schubbert

Im Laufe der Jahre konnten viele Vorträge, die vorzugsweise einen Bezug zur Stadt Dijon, zur Region Burgund oder zu Frankreich hatten, durchgeführt werden. Auch persönliche Kontakte wurden gepflegt, teils durch Betreuung von Besuchern aus Dijon, teils durch Reisen, und nicht zuletzt durch Unterbringung zum Beispiel von Praktikanten und Praktikantinnen aus Dijon.

 

 

1988 - Après-midi chantant

© Jürgen Schubbert

Im Jahr 1989 warb eine Faltblattaktion in Schulen, Banken und öffentlichen Institutionen für das Lernen und Nutzen der französischen Sprache. Alle Mainzer Vereine wurden angeschrieben und um eine Mitgliedschaft gebeten. Und weiterhin wurde ein Sonderpreis für besondere Leistungen von Mainzer Schülern im Französisch-Unterricht ausgelobt. - In diesem Jahr war der Rad fahrende Rentnerclub aus Dijon in Mainz zu Besuch. Insgesamt drei Reisen nach Frankreich (Dijon, Paris und Sarrebourg) wurden angeboten.

 

 

 

 

 

    1989 - Besuch des Château Commarin
© Jürgen Schubbert

Seit 1991 wurden und werden zusätzlich zu demseitherigen Programm Besichtigungen, Vorträge und Kurzreisen angeboten, die ihrerseits nicht unbedingt im französischen Kontext stehen müssen und gleichwohl eine gute Resonanz bei den Mitgliedern finden.

Im Jahre 1992 wurde das Rheinland-Pfalz-Haus in Dijon eröffnet. Eine weitere Kontaktstelle für unseren Freundschaftskreis, der zudem mit dem Institut Français, dem Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz/Burgund, der Deutsch-Französischen Gesellschaft sowie mit dem Haus Burgund in fruchtbarer Zusammenarbeit steht.

Auch die Zusammenarbeit mit dem französischen Konsulat verstärkte sich. Bereits im zweiten Jahr des Bestehens des Freundschaftskreises (1987) besuchte Konsul Agar die Mitgliederversammlung und sprach ein Grußwort. Ab 1990 war die Konsulin Jocelyne Caballero mehrmals bei uns, und auch die nachfolgenden Konsuln und Generalkonsuln waren gerne gesehene Gäste bei den verschiedenen Anlässen. Generalkonsul M. Jean Claude Tribolet besuchte unsere Weihnachtsfeier am 2. Dezember 2012 in der Zitadelle.

 

 

1996: Freunde vom Cercle d'Amitié Dijon-Mayence in Mainz

© Jürgen Schubbert

Das Jahr 1996 markierte einen beachtlichen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Am 4. und 5. Mai 1996 wurde das zehnjährige Bestehen des Freundschaftskreises in besonderer Weise gewürdigt. Mitglieder des Freundschaftskreises Dijon-Mainz waren angereist. Mit ihnen konnte – im Rahmen eines zweitägigen Programmes - ein festlicher Abend im Institut Français verbracht werden

 

 

Wieder einmal schmeckt der Burgunder so gut:
dieses Mal im Château Pierreclos - 1996

© Jürgen Schubbert

 

Selbstverständlich wurden den Vereinsmitgliedern auch in diesem Jahr die schon üblichen Veranstal-tungen, Vorträge, Reisen und auch wiederum eine Weihnachtsfeier geboten. - Für dieses Jahr 1996 konnten 211 Mitglieder gezählt werden, zuzüglich einiger Familien-Mitgliedschaften.

Hervorzuheben ist eine vom Freundschaftskreis organisierte Begegnung des Sing All Gospel-Chors aus Dijon und der Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli in Mainz.

Während Informationen über das Vereinsleben in den vergangenen Jahren jeweils in Form allgemein üblicher Rundschreiben herausgegeben worden waren, tragen diese Nachrichten an die Mitglieder ab dem Jahr 1998 den Titel: "LES INFOS DE L'AMICALE". Durch die neue, von Dorothee Haas entworfene Gestaltung ist es möglich, noch umfassender und informativer zu berichten, sowohl über vergangene Aktivitäten als auch über kommende Angebote.

Am 11. Mai 2001 wurde der 15. Geburtstag des Freundschaftskreises begangen. Der Frankfurter Hof bot den äußeren Rahmen. Ein umfangreiches Programm unterhielt nicht nur die Mitglieder des Freund-schaftskreises, sondern auch die vielen Gäste, die aus Dijon angereist waren. Dementsprechend wurden die Darbietungen überwiegend zweisprachig gestaltet.

Besondere Erwähnung verdient ebenso die stimmungsvolle Geburtstagsfeier, die der Freundschaftskreis zu seinem 20. Geburtstag begehen konnte. Im Beisein des Mainzer Oberbürgermeisters Jens Beutel, des französischen Generalkonsuls Gilles Favret sowie von 24 Gästen aus Dijon, vielen weiteren Ehrengästen und Mitgliedern erlebten die Anwesenden einen besonders angenehmen Abend.

 

 

 

2006 - Mit unseren Gästen aus Dijon am Fastnachtsbrunnen

© Anne-Marie Gueho, Dijon

 

 

 

 

2006 - die Nationalfarben voller Leben bei der
Geburtstagsfeier (Gruppe Calhandras)

© Dieter Gill

Der Kontakt nach Dijon konnte - nicht zuletzt dank neuer Gesprächspartner in Dijon - wieder belebt werden. So sind immer wieder Mitglieder der Amicale in Dijon bei uns zu Gast, und wir fahren zu mehrtägigen Treffen nach Dijon.

Eine recht junge Zusammenarbeit, die seit 2003 besteht, erlaubt es dem Freundschaftskreis, alljährlich zusätzlich eine etwas größere Reise in das Landesinnere Frankreichs anzubieten.

Bis in unsere Tage konnte und kann ein sehr abwechslungsreiches Programm geboten werden. Viele Vorträge, Ausflüge und Veranstaltungen aller Art bieten den Mitgliedern sowohl Information als auch Unterhaltung. Der Stammtisch ist regelmäßig gut besucht. Die Konversationszirkel kommen weiterhin zusammen, und die Weihnachtsfeiern finden immer wieder großes Interesse. Kurz: der Freundschaftskreis erfreut sich eines recht umfangreichen Vereinslebens und geht mit mehr als 200 Mitgliedern in sein 28. Vereinsjahr.

Alles in allem dürfen wir feststellen, dass der Freundschaftskreis in dem ganzen Zeitraum seines Bestehens ein abwechslungsreiches, farbiges Programm bot, das von den Mitgliedern gerne ange-nommen wird. Dieses Interesse und diese Zustimmung sind zugleich Motivation und Verpflichtung für den Vorstand und für die weiteren Helfer im Verein, inihren Bemühungen nicht nachzulassen.

Im Januar jeden Jahres wollen wir bei einem „Literarischen Frühstück“ jeweils eine/n einflussreiche/n Französin / Franzosen vorstellen, und im Herbst sollte es zur Tradition werden, ein Konzert im Institut français zu bieten. Dies möge uns die Denkungsweise und die Kultur unserer Nachbarn näher bringen.